Exkursion durch einen kleinen Teil des Wehrheimer Waldes
Viel Interessantes zum Thema Wald beim Rundgang durch die Abteilungen 29 und 30
am 8. Juli

Wälder erbringen Leistungen, die für uns Menschen unverzichtbar sind. Sie stellen kostenlos saubere Luft und sauberes Wasser bereit, schützen vor Hochwasser, binden klimaschädliches CO2, sind der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und sie liefern wertvolle Ressourcen wie Holz und Wildfleisch.

Und was den meisten nicht bewusst ist: Der Wald gehört uns, die forstwirtschaftlichen Interessen stehen nicht etwa an erster Stelle.

Sehr anschaulich zeigten Andrea Pfäfflin und Sybille Winkelhaus verschiedene Strukturen im Wald und was dem NABU und insbesondere dem NABU Wehrheim wichtig ist für den Wehrheimer Wald.

Es gab vor Ort einige Denkanstöße zur naturnahen Bewirtschaftung des Kommunalwaldes, denn nur so kann der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen gesichert werden.

Unser Förster, Herr Björn Neugebauer, begleitet unseren Exkursion und bereicherte durch seine Ausführungen diese wirklich sehr lehrreiche und interessante Exkursion.

Wer teilgenommen hat und sich bisher eigentlich mit der Bedeutung des Waldes noch nicht so richtig auseinandergesetzt hat, sieht nun den Wald mit anderen Augen und kann nicht nur die aufgesprühten Symbole an den Bäumen deuten, sondern weiß auch, welche Strukturen es im Wald gibt und warum.

Neben vielen, vielen Informationen rund um den Wald haben die Teilnehmer auch erfahren, warum die "Rückegassen" möglichst geradlinig sein sollen und einen Abstand von 24 Meter haben, warum Wehrheim mehr Habitatbäume hat als vorgeschrieben, warum Wehrheim das FSC-Siegel aberkannt bekommen hat, obwohl der Wald doch eigentlich vorbildlich und nachhaltig bewirtschaftet wird, wie ein Waldrand eigentlich aussehen soll und warum es so schwer umzusetzen ist, ihn auch wirklich so aussehen zu lassen und warum der Lieblingsbaum von Förster Neugebauer ein Habitatbaum ist.

Die knapp zwei Stunden durch nur einen klitzekleinen Teil des Wehrheimer Waldes waren vollgepackt mit Wissenswertem und schönen Einblicken in den Wehrheimer Wald. Dieser Spaziergang hat sich wirklich gelohnt! Vielen Dank an Andrea und Sybille für die wertvollen Informationen rund um den Wehrheimer Wald und Herrn Neugebauer für die wertvollen ergänzenden Hinweise!


Am Parkplatz Schlink trafen sich um 17 Uhr die Interessenten.


Die ersten Erläuterungen zum Thema Wald gab es von Andrea Pfäfflin (links) und Sybille Winkelhaus (rechts) bereits am Treffpunkt.
Björn Neugebauer hatte auch Kartenmaterial dabei und beantwortete viele Fragen der Teilnehmer.

Hier an der Schlink kann sich der Waldrand leider nicht so entwickeln, wie sich das alle "Waldfans" wünschen. Ein "idealer" Waldrand sollte mit einem Krautsaum und niedrigen Gehölzen mit artenreichen Strukturen "beginnen", bevor der "eigentliche Wald", d. h. die Bäume kommen. In der Realität ist dies kaum umzusetzen, wenn bereits andere Strukturen existieren.


Totholz ist voller Leben! Insbesondere ein so imposanter umgefallener Baumstamm bietet Jahrzehnte Leben für viele Mikroorganismen, Pilze, Insekten und andere Kleinlebewesen.



Cordula hat eine kleine "lebendige" Eichel gefunden, die wir an einen Platz mit genügend Licht einsetzten.


Hier ist es sehr feucht und wir konnten sehen, wie "anders" ein Wald ist, wenn er immer mit reichlich Wasser gesegnet ist.


Ca. 120 Jahre alt ist dieser Baum. Eine Person kann ihn schon lange nicht mehr umfassen.


Am Schluss unserer kleinen Exkursion besuchten wir noch Herrn Neugebauers Lieblingsbaum, ein Habitatbaum (eine Eiche) mit einem auf einer Seite gespaltenem Stamm. Die Krone allerdings ist "ganz normal". Ein ungewönhnlicher Baum, der auf jeden Fall etwas Besonderes ist!